Loading...

Schafskälte 2026, 2027, 2028 – Termin & Infos | Lostage und Bauernregeln

Die Schafskälte ist ein traditionsreiches Wetterphänomen, das in Mitteleuropa seit Jahrhunderten beobachtet wird und jedes Jahr im Juni für Aufsehen sorgt. Zwischen dem 4. und 20. Juni kommt es häufig zu einem plötzlichen Einbruch kühler Luftmassen aus dem Norden, der nicht nur die Temperaturen spürbar sinken lässt, sondern auch Auswirkungen auf Landwirtschaft, Tierhaltung und Gartenbau hat. Besonders gefürchtet ist dieser Temperatursturz von Landwirten, die ihre Schafe bereits geschoren haben, weshalb das Phänomen seinen markanten Namen erhielt. Auch für Hobbygärtner und Naturfreunde hat die Schafskälte eine hohe Relevanz, denn sie entscheidet oft darüber, ob empfindliche Pflanzen weiter gedeihen oder durch die ungewohnte Kühle Schaden nehmen.

Was versteht man unter der Schafskälte?

Die Schafskälte beschreibt eine typische Witterungslage in Mitteleuropa, die fast jedes Jahr Anfang bis Mitte Juni auftritt und durch das Eindringen kalter Polarluftmassen verursacht wird. Besonders auffällig ist, dass dieser Kälteeinbruch nach einer bereits eingetretenen warmen Frühjahrsperiode erfolgt und daher als Rückschlag empfunden wird.

 

Für die Schäfer vergangener Jahrhunderte war die Zeit problematisch. Nach der Schur, die meist im Frühsommer erfolgte, waren die Tiere den plötzlichen Temperaturschwankungen ungeschützt ausgesetzt. Historische Quellen berichten von hohen Verlusten, wenn die Tiere nicht rechtzeitig in Ställen oder Unterständen Schutz fanden. Statistisch gesehen tritt die Schafskälte in etwa sieben von zehn Jahren auf, wodurch sie zu den beständigsten Wetterereignissen zählt, die sich im Jahreslauf beobachten lassen.

Charakteristische Merkmale der Schafskälte:

  • Zeitraum Anfang bis Mitte Juni
  • Abrupter Temperatursturz nach warmen Tagen
  • Starke regionale Unterschiede in der Intensität
  • Auswirkungen auf Landwirtschaft, Tiere und Gärten
Schafe im Schneefeld

Schafskälte 2026, 2027 und 2028 – die voraussichtlichen Termine

Obwohl Wetterlagen immer mit Unsicherheiten behaftet sind, lässt sich der Zeitraum der Schafskälte recht zuverlässig eingrenzen. Meteorologen betrachten den 11. Juni als Referenzdatum, da an diesem Tag die Wahrscheinlichkeit eines Kälteeinbruchs am höchsten ist. Dennoch kann das Phänomen sowohl einige Tage früher als auch später auftreten. Experten legen daher jedes Jahr aufs Ne ue die Schafskälte zwischen dem 4. Und dem 20. Juni fest.

Lostage und ihre Bedeutung für die Schafskälte

Lostage sind seit Jahrhunderten fester Bestandteil bäuerlicher Kalender und dienten dazu, anhand bestimmter Tage Prognosen für Wetter und Ernte zu erstellen. Der 11. Juni, der Gedenktag des heiligen Barnabas, gilt als Hauptlostag für die Schafskälte. Bauern und Schäfer orientierten sich traditionell an diesem Datum, um Vorkehrungen zu treffen. Es hieß: „Um Barnabas, da kommt die Kälte, die uns oft noch lange quälte.“ Diese Regel ist bis heute bekannt und wird noch immer als grober Indikator herangezogen.

Lostage haben nicht nur symbolische, sondern auch praktische Bedeutung, denn sie entstanden aus jahrhundertelanger Beobachtung klimatischer Muster. Auch andere Juni-Lostage, wie der Siebenschläfertag am 27. Juni, ergänzen die traditionelle Wetterweisheit. Während der Siebenschläfertag Hinweise auf die langfristige Sommerentwicklung gibt, zeigt der Barnabastag den letzten kritischen Kälteeinbruch an.

Wichtige Lostage im Juni:

  • 11. Juni: Barnabas-Tag (zentral für die Schafskälte)
  • 13. Juni: Antonius-Tag (Hinweise auf Regen im Sommer)
  • 24. Juni: Johannistag (Sommerhöhepunkt und Erntestart)
  • 27. Juni: Siebenschläfertag (Prognose für den Sommerverlauf)

Bauernregeln zur Schafskälte

Bauernregeln sind ein Kulturgut, das uns Einblicke in die Wettererfahrungen vergangener Generationen gibt. Rund um die Schafskälte haben sich besonders viele Regeln entwickelt, da sie für die Landwirtschaft existenzielle Folgen hatte. Bekannte Sprüche lauten etwa: „Kommt die Schafskälte, so dauert sie meist eine Woche“, oder „Vor Bonifaz kein Sommer, nach Barnabas der Winter vergaß.“ Diese Regeln verdeutlichen, dass das Wettergeschehen eng mit religiösen Feiertagen und Heiligengedenktagen verknüpft wurde. Auch heute haben die Bauernregeln nicht an Relevanz verloren. Sie mögen zwar nicht die Präzision moderner Wettermodelle erreichen, liefern aber erstaunlich oft eine zutreffende Einschätzung der Wetterlage.

Beispiele traditioneller Bauernregeln:

  • „Schafskälte bringt Regen und Kühle, sonst fehlt’s der Ernte an Fülle.“
  • „Vor Bonifaz kein Sommer, nach Barnabas der Winter vergaß.“
  • „Kommt die Schafskälte, bleibt der Sommer nicht mehr lange in der Bredouille.“

Meteorologische Ursachen der Schafskälte

Die Schafskälte entsteht durch eine spezielle Konstellation im europäischen Wettergeschehen. Hochdruckgebiete über Skandinavien oder dem Nordatlantik blockieren die Westwindströmung, sodass kalte Luftmassen aus dem Polargebiet nach Mitteleuropa gelangen können. Während der Frühsommer normalerweise durch zunehmende Erwärmung gekennzeichnet ist, verursacht diese Strömung einen plötzlichen Temperatursturz. Besonders deutlich wird das in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz, wo die Kälte durch die Alpen verstärkt wird. Neben sinkenden Temperaturen bringen die Luftmassen oft auch feuchte Witterung mit sich.

Typische Folgen der Schafskälte:

  • Temperaturabfall von 5 bis 10 Grad innerhalb weniger Stunden
  • langanhaltende Niederschläge und Gewitter
  • Gefahr von Nachtfrost in höheren Lagen
  • erhöhter Krankheitsdruck bei Pflanzen (Pilze, Fäulnis)

Auswirkungen auf Landwirtschaft und Natur

Für die Landwirtschaft ist die Schafskälte eine kritische Phase, da viele Feldkulturen im Juni empfindliche Wachstumsphasen durchlaufen. Kalte Nächte können das Wachstum bremsen, Regenperioden erschweren die Bodenbearbeitung und verzögern die Bestäubung von Obstbäumen. Besonders Kartoffeln, Tomaten und Kürbisgewächse reagieren empfindlich auf Kälte. Obstbauern beobachten in Jahren mit ausgeprägter Schafskälte häufig eine verringerte Ernte, da Insekten bei nasskaltem Wetter weniger fliegen und Blüten nicht ausreichend bestäubt werden. Auch in der Tierhaltung spielt die Schafskälte bis heute eine Rolle. Schafe, die nach der Schur schutzlos sind, benötigen Unterstände, um nicht zu erkranken.

Besonders betroffen sind:

  • Kartoffeln, Tomaten und Paprika
  • Kürbisse und Zucchini
  • Obstbäume während der Blütezeit
  • Frisch geschorene Schafe und Jungtiere

Relevanz der Schafskälte für Hochbeete

Hochbeete bieten zwar gegenüber klassischen Beeten den Vorteil einer höheren Bodentemperatur und besseren Durchlüftung, doch auch hier ist die Schafskälte spürbar. Wärmeliebende Pflanzen wie Paprika, Auberginen und Zucchini reagieren empfindlich auf plötzliche Temperaturstürze. Eine Abdeckung mit Vlies oder Folienhauben ist daher ratsam. Zusätzlich kann eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt dazu beitragen, die gespeicherte Wärme im Boden länger zu halten. Hobbygärtner sollten außerdem darauf achten, Jungpflanzen nicht zu früh ins Hochbeet zu setzen, sondern die Zeit der Schafskälte abzuwarten.

Tipps für den Schutz im Hochbeet:

  • Pflanzen mit Vlies oder Folie abdecken
  • Erde mit Mulchschichten isolieren
  • Jungpflanzen erst nach der Schafskälte setzen
  • Kübelpflanzen in geschützte Lagen stellen

Schafskälte im Gewächshaus – Chancen und Risiken

Im Gewächshaus erscheinen Pflanzen zunächst geschützt, doch auch hier sind Risiken vorhanden. Ein schneller Temperatursturz kann bei zu dichter Abdeckung für erhöhte Luftfeuchtigkeit sorgen, was wiederum Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Grauschimmel fördert. Deshalb ist es wichtig, das Gewächshaus am Abend ausreichend zu lüften, damit sich keine Feuchtigkeit staut. In Regionen mit deutlichen Temperaturabsenkungen lohnt sich der Einsatz von Heizmatten oder Kerzenöfen, um empfindliche Jungpflanzen vor Schäden zu bewahren.

Empfohlene Maßnahmen im Gewächshaus:

  • Abends lüften, um Feuchtigkeit zu vermeiden
  • Heizmatten oder kleine Öfen einsetzen
  • empfindliche Pflanzen zusätzlich mit Vlies schützen
  • regelmäßige Kontrolle auf Pilzbefall durchführen

Schafskälte im Klimawandel – bleibt sie bestehen?

Der Klimawandel führt zu steigenden Durchschnittstemperaturen, verändert aber auch die Häufigkeit und Intensität traditioneller Wetterphänomene. Viele fragen sich, ob die Schafskälte künftig verschwinden wird. Meteorologische Studien zeigen, dass extreme Kälteeinbrüche zwar seltener auftreten, aber keineswegs ausgestorben sind. Gerade in Mitteleuropa bleibt der Juni ein Monat mit wechselhaften Witterungen. Wahrscheinlich wird die Schafskälte in den kommenden Jahrzehnten unregelmäßiger, aber weiterhin präsent sein.

Tendenzen im Klimawandel:

  • kürzere, aber teilweise intensivere Kälteeinbrüche
  • Verschiebung der Zeiträume um wenige Tage möglich
  • geringere Wahrscheinlichkeit von Frost, aber weiterhin spürbare Kühle

Tipps für Hobbygärtner während der Schafskälte

Für Hobbygärtner bedeutet die Schafskälte vor allem Vorsorge. Wer seine Pflanzen schützen möchte, sollte frühzeitig Maßnahmen ergreifen. Besonders wichtig ist es, empfindliche Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Paprika in dieser Zeit entweder ins Haus zu holen oder mit Folien und Vliesen abzudecken. Eine Mulchschicht isoliert die Erde und hält die Wärme länger im Boden.

Praktische Tipps für den Garten:

  • Tomaten und Gurken mit Folienhauben schützen
  • Beetflächen mit Stroh oder Mulch isolieren
  • Kübelpflanzen an geschützte Wände stellen
  • Tiere wie Schafe oder Ziegen in Unterstände bringen

Fazit – Schafskälte bleibt ein wichtiges Wetterphänomen

Auch in den Jahren 2026, 2027 und 2028 ist mit der Schafskälte zu rechnen. Sie bleibt für Landwirtschaft, Hobbygärtner und Naturfreunde ein bedeutsamer Faktor im Jahreslauf. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, kann Pflanzen, Tiere und Ernte zuverlässig schützen. Lostage und Bauernregeln geben zusätzliche Hinweise, auch wenn sie nicht unfehlbar sind. Trotz Klimawandel zeigt sich, dass die Schafskälte keineswegs verschwindet, sondern weiterhin eine Rolle spielt. Nutzen Sie daher dieses Wissen, um Ihren Garten, Ihr Hochbeet oder Ihr Gewächshaus optimal zu schützen und meistern Sie die Herausforderungen des Juni erfolgreich.

GFP Österreich

GFP Handels GesmbH Zentrale

Passauerstraße 24
A-4070 Eferding

Kein Kundenkontakt vor Ort.

GFP Österreich

GFP Handels GesmbH Büro Deutschland

Seligenstädter Str. 107
D-63073 Offenbach

Kein Kundenkontakt vor Ort.